Katwarn Warnungen

Warnung und Information in Hattersheim

Im Ernstfall gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Bevölkerung zu warnen und zu informieren. Dabei unterscheiden wir grundsätzlich zwischen zwei Schritten:

  1. In einem ersten Schritt geht es darum, möglichst schnell die Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu bekommen. Dies wird oftmals als „Weckeffekt“ bezeichnet.
  2. In einem zweiten Schritt geht es darum, weitere Informationen und Handlungsanweisungen an die Bevölkerung weiterzugeben.

Sirenen

Die hervorstechenden Eigenschaften einer Sirene: Sie ist laut und sie ist innerhalb eines großen Radius zu hören.

Sirenen sind daher grundsätzlich gut dafür geeignet, Personen sogar im Schlaf über eine bevorstehende Gefahr zu alarmieren. Im Alltag sorgen sie für Aufmerksamkeit. Hierbei spricht man vom sogenannten Weckeffekt.

Eine Warnung per Sirene kann bei großen Unglücken nötig sein. Beispielsweise bei Großbränden, Naturkatastrophen wie Hochwasser, Störfällen wie Chemie- oder Reaktorunfällen, Alarm beim Austritt von atomaren, biologischen und chemischen Gefahrstoffen.

Sirenen werden als Warnmittel für die Bevölkerung und zur Alarmierung für die Feuerwehren betrieben. Öffentliche Sirenen werden durch die Kommunen als örtlicher Aufgabenträger beschafft, installiert, betrieben und gewartet. Die Stadt Hattersheim am Main unterhält acht stationäre Sirenenanlagen, die das gesamte Stadtgebiet abdecken.

Die Sirenenanlagen im Hattersheimer Stadtgebiet werden jeden ersten Mittwoch im Monat um 12 Uhr mit dem Signal „Feueralarm“ auf ihre Funktionsfähigkeit getestet. Am landesweiten Warntag am zweiten Donnerstag im März und am bundesweiten Warntag am zweiten Donnerstag im September ertönt dagegen das Sirenensignal „Warnung bei Gefahr“ mit anschließender Entwarnung.


Um zu beurteilen, vor was mit welchem Ton gewarnt  wird, hier die Signale für den Main-Taunus-Kreis:
Sirenensignal „Warnung bei Gefahr“
Einminütiger Heulton (auf- und abschwellend)

Bedeutung: In Ihrem Stadtteil besteht eine Gefahr! Schalten Sie einen Hörfunksender ein und achten Sie auf Durchsagen.

Verhaltensempfehlungen:

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass zwischen der Auslösung der Sirenenwarnung und der Information z.B. durch Radiodurchsagen oder unsere Notfallinfo eine Zeitspanne von bis zu einer Stunde liegen kann. Erst wenn uns gesicherte Informationen von der Einsatzstelle vorliegen, geben wir diese weiter. In der Zwischenzeit gelten die grundsätzlichen Verhaltenshinweise: Gebäude aufsuchen (möglichst innenliegende Räume in oberen Stockwerken), Türen und Fenster schließen, Klimaanlage und Lüftung ausschalten, Kinder ins Haus holen, Passantinnen und Passanten aufnehmen, Behinderten und älteren Menschen helfen, Rundfunkgeräte einschalten.


Sirenensignal „Entwarnung“
Durchgehender einminütiger Heulton

Bedeutung: Es besteht keine Gefahr mehr.


Sirenensignal „Feueralarm“
Einminütiger Heulton, zweimal unterbrochen

Bedeutung: Alarmierung der Feuerwehr

Handlungsempfehlungen:

Das Sirenensignal „Feueralarm“ wird in Hattersheim nur in Ausnahmefällen eingesetzt. Zum Beispiel, wenn die übliche „stille“ Alarmierung der Feuerwehrkräfte über Funkmeldeempfänger (Pager) nicht funktioniert. In anderen Kommunen wie Kriftel, Kelsterbach oder Raunheim wird das Sirenensignal bei bestimmten Einsatzstichworten standardmäßig verwendet. Dies ist dann teilweise bis nach Hattersheim, Okriftel oder Eddersheim zu hören.


Sirenensignal „Sirenentest“
Fünfsekündiger Heulton

Bedeutung: Funktionstest der Sirenen.

Warn-Apps und Cell Broadcast

Der Main-Taunus-Kreis nutzt hessenWARN und das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS).

Über das Modulare Warnsystem können verschiedene Warn- und Informationsmedien angesteuert werden. Hierzu zählen beispielsweise die Warn-Apps NINA und hessenWARN oder der Mobilfunkdienst „Cell Broadcast“.

Cell Broadcast ist ein Mobilfunkdienst, mit dem Warnnachrichten ohne App direkt auf das Handy oder Smartphone geschickt werden können.

Radio und Fernsehen

Über das Lagezentrum der hessischen Polizei und das Modulare Warnsystem (MoWaS) können Rundfunkwarnmeldungen angeordnet und durch die entsprechenden regionalen Rundfunksender (hr1, hr3, hr4, hr INFO, YOU FM, FFH) ausgestrahlt werden. Dies kann je nach Lage entweder sofort oder beispielsweise in den regelmäßig gesendeten Verkehrsnachrichten erfolgen.

Bei größeren Ereignissen senden auch die Landesrundfunkanstalten (hier: HR – Hessischer Rundfunk) Warnmeldungen im Fernsehen.

Wenn Mobilfunknetz und Internet nicht mehr funktionieren, fallen auch Warn­Apps oder Handy­-Warnungen aus. Radiosender funktionieren aber auch dann noch. Daher ist ein Radio in Notfällen und Krisen wichtig. Bei einem Stromausfall funktionieren Auto­ oder Kurbelradios sowie batterie­betriebene Radios, da sie keinen Strom aus der Steckdose benötigen.

Informationen im Internet und auf Social Media

Die Feuerwehren der Stadt Hattersheim am Main teilen nach Vorliegen von gesicherten Informationen über ihre Website und dem dem WhatsApp-Kanal sowie ihre Social Media Kanäle auf Facebook, Instagram und Threads (derzeit technische Probleme) weitere Informationen und Verhaltensanweisungen.

Bei größeren Ereignissen informieren auch die Stadt Hattersheim am Main oder der Main-Taunus-Kreis über ihre Kanäle.

Warnmeldungen des Modularen Warnsystem des Bundes (MoWaS) und von hessenWARN (KatWarn) werden auf den Websiten www.warnung.bund.de bzw. www.warnungen.katwarn.de angezeigt.

Lautsprecherdurchsagen

Bei Bedarf veranlassen wir Lautsprecherdurchsagen, um die Bevölkerung in betroffenen Gebieten zu erreichen. Die Lautsprecherdurchsagen erfolgen entweder durch die Feuerwehr oder die Polizei.

Die Feuerwehren der Stadt Hattersheim am Main halten dafür drei leistungsstarke mobile Warn- und Informationssysteme („MOWACOM“) vor, mit denen Einsatzfahrzeuge bei Bedarf ausgestattet werden können. Darüber hinaus können die meisten unserer Einsatzfahrzeuge Durchsagen vornehmen.

Bürgertelefon

Je nach Lage kann auch ein Bürgertelefon als zentrale Auskunftsstelle eingerichtet werden. Im Bedarfsfall wird die Nummer des Bürgertelefons von der Feuerwehr, der Stadt oder dem Kreis sowie den Medien kommuniziert.

Bitte blockieren Sie den Notruf 112 der Feuerwehr oder den Notruf 110 der Polizei nicht für allgemeine Fragen! Nur im tatsächlichen Notfall anrufen!

Weitere Warnmittel

Tragen Sie Warnungen und Informationen gerne auch mündlich an Ihre Nachbarn weiter – jedoch ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Oder informieren Sie Verwandte und Bekannte per Anruf, SMS oder WhatsApp, wenn diese betroffen sind.

Bei Stromausfällen dienen die Notrufmeldestellen auch als Informationsstellen für die Bevölkerung.

Flugblätter können ebenso zur Information eingesetzt werden. Auch digitale Stadtinformationstafeln, Fahrgastinformationssysteme oder digitale Taxi-Dach-Werbung, smarte Laternen oder Fahrzeugnavigationssysteme können in manchen Städten zur Warnung genutzt werden.

Vertrauenswürdige Informationen erkennen

Um eine Krise möglichst gut zu bewältigen, sind korrekte Informationen über die Situation und passende Handlungsempfehlungen sehr wichtig.

In unklaren Situationen kann es widersprüchliche und falsche Informationen geben, zum Beispiel in sozialen Netzwerken. Manchmal entstehen so Missverständnisse oder Gerüchte. Außerdem gibt es Akteure, die bewusst Falschinformationen verbreiten. Sie wollen gezielt Meinungen beeinflussen, Menschen verunsichern, Vertrauen in staatliches Handeln untergraben und den gesellschaftlichen Zusammenhalt schwächen. Je emotionaler oder dra matischer eine Meldung ist, desto häufiger wird sie verbreitet. Dieser Effekt wird häufig für das Verbreiten von absichtlich falschen Informationen genutzt. Sogenannte Desinformation ist gerade in Notfällen und Krisen sehr gefährlich! Denn Desinformation kann verunsichern und dazu führen, dass Sie Situationen falsch einschätzen.

Kritisch hinterfragen statt weiterleiten! Gerade in einer unklaren Situation ist Vorsicht geboten. Bevor Sie Informationen teilen, überlegen und prüfen Sie:

  • Ist der Absender/die ursprüngliche Quelle seriös? Wer hat das Video, das Bild oder die Nachricht zuerst veröffentlicht? Handelt es sich dabei um eine seriöse Nachrichtenquelle? Die Angabe eines Klarnamens kann ein Indiz für die Echtheit eines Profils sein. Sehen Sie sich bei Internetseiten das Impressum an. Darin sollte die Person angegeben sein, die für die Inhalte der Webseite verantwortlich ist. Das Impressum muss einen Klar namen und die vollständige Anschrift enthalten, nicht nur eine anonyme E-Mail-Adresse.
  • Basiert die Information auf Fakten? Werden Verweise und Quellen angegeben, die Hinweise auf die Richtigkeit der dargestellten Fakten geben? Viele seriöse Medien haben gute Faktencheck- Abteilungen, die Nachrichten, Bild- und Videomaterial vor der weiteren Verwendung prüfen.
  • Stimmen andere Quellen überein? Finden sich im Internet ähnliche Berichte von vertrauenswürdigen Quellen? Es hilft immer, fragliche Nachrichten mit weiteren Quellen zu vergleichen.

Wenn Sie eine dieser Fragen mit NEIN beantworten, könnte es sich um Desinformation handeln. Verbreiten Sie die Information nicht weiter.

Video in Deutscher Gebärdensprache

So funktioniert die Warnung in Deutschland

Info-Flyer zur Warnung bei Gefahren (deutsch und fremdsprachig)

Flyer „Warnung bei Gefahren“ für Bürgerinnen und Bürger deutsch und fremdsprachig