Die Küche ist der gefährlichste Ort in der Wohnung: Nach Angaben der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) entstehen 48 Prozent aller Wohnungsbrände am Herd. Häufigste Ursache ist unbeaufsichtigtes oder vergessenes Essen. Besonders betroffen sind ältere Menschen, die mit zunehmendem Alter unter Vergesslichkeit oder eingeschränkter Reaktionsfähigkeit leiden. Laut Statistischem Bundesamt waren 61 Prozent der Brandtoten in Deutschland über 60 Jahre alt.

Technik verhindert Brände, bevor sie entstehen
Zum Internationalen Tag der älteren Menschen am 1. Oktober 2025 empfiehlt das Netzwerk für Brandschutz in der Küche den Einbau sogenannter Herdwächter. Sie bestehen aus einem intelligenten Sensor über dem Kochfeld und einer Steuereinheit, die im Ernstfall den Herdstromkreis unterbricht. Erkennt der Sensor Risikosituationen wie Überhitzung, angebranntes Essen oder eingeschaltete, aber unbeaufsichtigte Platten, schaltet das System automatisch ab – ein Brand wird verhindert, bevor er entsteht. Damit wirken Herdwächter präventiv, im Gegensatz zu Rauchmeldern, die erst im Brandfall Alarm schlagen.
Sicherheit für Senioren – Entlastung für Angehörige
„Herdwächter sind eine sinnvolle Investition in die eigene Sicherheit. Schließlich müssen Angehörige sich weniger Sorgen machen, wenn sie wissen: Sollte etwas auf dem Kochfeld vergessen werden, greift die Technik ein. Ein Herdwächter kann so dazu beitragen, die Selbstständigkeit im Alter länger zu erhalten. Auch für Senioren- oder Behindertenwohnheime, in denen noch selbstständig gekocht wird, bieten sie einen echten Mehrwert.“
Hermann Schreck, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes
Auch für Menschen mit Demenz sind Herdwächter eine wichtige Hilfe:
„Das Kochen am eigenen Herd ist ein Stück Lebensqualität. Herdwächter können hier einen wichtigen Beitrag leisten, um gefährliche Situationen zu vermeiden und die Selbstständigkeit im Alltag länger zu ermöglichen. Das gibt nicht nur Betroffenen mehr Sicherheit, sondern auch den Angehörigen ein beruhigendes Gefühl.“
Saskia Weiß, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.
Förderung durch Pflegekassen
Der Einbau eines Herdwächters kann als wohnumfeldverbessernde Maßnahme nach § 40 SGB XI von den Pflegekassen gefördert werden. Wer einen anerkannten Pflegegrad hat, kann Zuschüsse von bis zu 4.000 Euro beantragen – auch Angehörige dürfen den Antrag stellen.
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