Die Stadt Hattersheim am Main hat ihre Warninfrastruktur umfassend modernisiert: Aus den bisherigen elf analogen Motorsirenen des Typs E57 wurden acht leistungsstarke elektronische Warnsirenen. Der Austausch erfolgte in allen drei Stadtteilen – mit jeweils drei Anlagen in Hattersheim und Eddersheim sowie zwei in Okriftel. Damit ist die Stadt auf aktuelle Gefahrenlagen, Großschadensereignisse und Katastrophenfälle technisch gut vorbereitet.
„Wir investieren gezielt in die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger – die Modernisierung der Sirenen ist ein wichtiger Baustein eines leistungsfähigen Bevölkerungsschutzes. Gerade bei Stromausfällen, Naturkatastrophen oder großflächigen Gefahrenlagen braucht es zuverlässige und schnell wirksame Warnmittel.“
Bürgermeister Klaus Schindling

Elektronische Sirenen: effizienter, intelligenter, durchdachter
Bereits 2021 wurde mit der Umstellung begonnen. Die neue Generation elektronischer Sirenen mit 4, 8 oder 16 Schallbechern (109 dB, 115 dB bzw. 121 dB) bietet eine größere Reichweite als die bisherigen Anlagen. Das ermöglichte es, die Zahl der Sirenenstandorte zu reduzieren – bei gleichzeitig verbessertem Schallwirkungsgrad. Für die Neuplanung wurden stadtteilbezogene Beschallungspläne erstellt.
„Dass sich der Umbau bis 2025 hingezogen hat, lag insbesondere an Lieferengpässen und der angespannten Materialverfügbarkeit. Die letzten beiden Anlagen befinden sich aktuell in der finalen Inbetriebnahme. Mit Abschluss des Projekts verfügen wir über ein modernes Sirenensystem – auch für den Fall eines Stromausfalls.“
Stadtbrandinspektor David Tisold
Denn die neuen Sirenen sind akkugepuffert: Selbst bei Netzausfall können bis zu vier Auslösungen inklusive Entwarnung erfolgen. Die Steuerung erfolgt über den digitalen BOS-Funk durch die Leitstelle oder alternativ über das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS).
Zusätzliche Warnmittel: Mobile MOWACOM-Anlagen beschafft
Ergänzend wurden für 15.000 Euro drei mobile Lautsprecheranlagen vom Typ MOWACOM angeschafft. Diese lassen sich flexibel auf Einsatzfahrzeugen montieren und für Durchsagen in betroffenen Gebieten einsetzen – beispielsweise bei Evakuierungen, Trinkwasserverunreinigungen oder Gefahrstoffaustritten.

Finanzierung: Sicherheit mit Förderkulisse
Die Gesamtkosten für die stationären Sirenen belaufen sich auf rund 80.000 Euro. Davon wurden rund 50.900 Euro über Förderprogramme und Zuschüsse von Bund, Land Hessen und dem Main-Taunus-Kreis gedeckt.
„Das Zusammenspiel von kommunalem Engagement und gezielter Förderung zeigt hier, wie Bevölkerungsschutz gemeinsam erfolgreich gestaltet werden kann.“
Bürgermeister Klaus Schindling
Regelmäßige Tests und Verhalten im Ernstfall
Zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit werden die Sirenen im Hattersheimer Stadtgebiet jeden ersten Mittwoch im Monat um 12 Uhr mit dem Signal „Feueralarm“ getestet. An den Warntagen – jeweils am zweiten Donnerstag im März (landesweit) und September (bundesweit) – ertönt das Sirenensignal „Warnung bei Gefahr“, gefolgt von einer Entwarnung.
Was tun bei einem Sirenenalarm?
Ein auf- und abschwellender Heulton („Warnung bei Gefahr“) bedeutet:
- Suchen Sie geschlossene Räume auf,
- schließen Sie Fenster und Türen,
- informieren Sie sich über Rundfunk, Warn-Apps wie NINA oder die Website der Stadt bzw. Feuerwehr.
Ein gleichbleibender Dauerton („Entwarnung“) bedeutet: Gefahr vorbei.
Das Sirenensignal „Feueralarm“ (Eine Minute Dauerton, zwei Mal unterbrochen) wird in Hattersheim nur in Ausnahmefällen eingesetzt. Zum Beispiel, wenn die übliche „stille“ Alarmierung der Feuerwehrkräfte über Meldeempfänger (Pager) nicht funktioniert. In anderen Kommunen wie Kriftel, Kelsterbach oder Raunheim wird das Sirenensignal bei bestimmten Einsatzstichworten standardmäßig verwendet. Dies ist dann teilweise bis nach Hattersheim, Okriftel oder Eddersheim zu hören.
Weitere Informationen zu Sirenen, Warnsystemen und dem richtigen Verhalten im Ernstfall gibt es unter:
Rückmeldungen zu den Sirenen nimmt die Stadt gerne unter bevoelkerungsschutz@hattersheim.de entgegen.