Von Donnerstag bis Samstag absolvierten 23 Einsatzkräfte der Feuerwehren Hattersheim, Okriftel und Eddersheim ein anspruchsvolles Ausbildungswochenende auf der „Training Base Weeze”. Das Übungszentrum ist eines der größten Europas für Feuerwehr und Katastrophenschutz.
Bereits am Donnerstagnachmittag machten sich sieben Einsatzfahrzeuge auf den rund 300 Kilometer langen Weg zur deutsch-niederländischen Grenze. Auf dem ehemaligen Stützpunkt der Royal Air Force erwarteten die Feuerwehrkräfte realitätsnahe Übungsszenarien mit echtem Feuer, starker Verrauchung sowie hoher physischer und psychischer Belastung – erschwert durch hochsommerliche Temperaturen von über 30 °C, die die Einsatzübungen zusätzlich fordernd machten. Die Kombination aus Hitzebelastung, Schutzkleidung, Atemschutz und intensiver körperlicher Beanspruchung kam damit echten Einsatzbedingungen sehr nahe.
Am Freitag standen zunächst vier intensive Einzelübungen mit dem Szenario „Wohnungsbrand mit zwei vermissten Personen” auf dem Programm. Anschließend wurde eine komplexe Zugübung durchgeführt. Dabei handelte es sich um ein Mehrfamilienhaus mit mehreren Gebäudeteilen, in dem es in einem Abschnitt brannte und in einem anderen starke Verrauchung herrschte. Die genaue Anzahl der vermissten Personen war unklar, was die Einsatzlage zusätzlich erschwerte und ein strukturiertes Vorgehen in Absprache der Führungskräfte erforderte.
Am Samstag mussten zwei weitere anspruchsvolle Lagen bewältigt werden: Zunächst wurde ein Brand in einer Werkstatt mit Ausbreitung in den Keller einer angrenzenden Gaststätte simuliert. In beiden Gebäuden wurden Personen vermisst. Dieses Szenario wurde zweimal durchgeführt, um es mit unterschiedlichen Besetzungen zu üben. Abschließend wurde ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus geübt. Dabei drohte eine Person, aus dem dritten Obergeschoss zu springen, während sich weitere Vermisste im Gebäude befanden.
„Die Möglichkeit, unter realistischen Bedingungen zu trainieren, ist für unsere Einsatzkräfte von unschätzbarem Wert. Gerade das Zusammenspiel im Löschzug, die Koordination unter Atemschutz und das strukturierte Vorgehen in unbekannten Lagen ließen sich hier praxisnah und auf hohem Niveau üben.“
Stadtbrandinspektor David Tisold
Das Ausbildungswochenende wurde durch eine gezielte Investition der Stadt Hattersheim am Main in Höhe von 30.000 Euro ermöglicht. Mit diesem Betrag wurde nicht nur die Unterbringung und Nutzung der Übungsanlage finanziert, sondern auch gezielt in die Sicherheit der ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte investiert, nämlich durch eine fundierte, praxisnahe Ausbildung, die im Ernstfall Leben retten kann. Damit unterstreicht die Stadt ihren Anspruch, die Leistungsfähigkeit ihrer Feuerwehren auf einem hohen Niveau zu halten und zugleich den Schutz der Helferinnen und Helfer bei herausfordernden Einsätzen zu stärken.
Während des gesamten Aufenthalts in Weeze war der Brandschutz in Hattersheim, Okriftel und Eddersheim jederzeit gewährleistet. Bei Bedarf stand zudem die Unterstützung benachbarter Wehren, wie der Feuerwehr Hofheim mit ihrer Drehleiter, bereit.
Das Fazit nach drei schweißtreibenden Tagen: hohe Einsatzbereitschaft, wertvolle Erkenntnisse und ein starkes Team, das auch unter Extrembedingungen gemeinsam funktioniert.






































